Erste virtuelle Maker Faire
Am 23. Mai 2020 organisierte das US-Maker-Faire-Team ein 24-Stunden-Event, bei dem die Macher aus aller Welt ihre Ideen virtuell vorstellten. Im Fokus standen Covid19-Projekte. Auch deutsche Maker beteiligten sich an der Premiere des gigantischen Online-Events. Maker beweisen seit Beginn der Corona Pandemie, dass sie schnell, unbürokratisch und vernetzt ihr Wissen einbringen, um beispielsweise Masken, Gesichtsschutz, spezielle Türgriffe und Beatmungsgeräte herstellen können.
Paneldiskussion
Wie man die neu gewonnene Aufmerksamkeit nachhaltig nutzen kann, diskutierten Vertreter der deutschen Maker-Community. Auf dem Podium Nils Hitze, Mitinitiator „Maker vs. Virus“, Guido Burger, Ingenieur und Konstrukteur von Beatmungsgeräten, Peter Pröpper, Vorstand Makerspace Bonn, Karsten Nebe, Professor an der Hochschule Rhein-Waal und Direktor des FabLab Kamp-Lintfort, Dominik Wilming, Initiator „Vechta vs. Corona“, und Andreas Kopp, Gründer vom Erfindergarten München. Daniel Bachfeld, Chefredakteur des deutschen Make-Magazins, moderierte das Panel.
Batman-Image
Im medizinischen Bereich machen sich Maker als High-Tech-Bastler, die u. a. mit 3D-Drucker, Nähmaschine und Lasercutter umgehen können, jetzt einen Namen. Aber auch in der breiten Öffentlichkeit muss die Maker-Szene mit ihrem Mindset und ihren Skills noch mehr Beachtung finden, waren sich alle Teilnehmer einig. „Idealerweise müsse man auf der Agenda der Politik auftauchen. Makerspaces und Fablabs hätten eine ganz andere Schlagkraft, erhielten sie vom Staat Förderungen“, meinte Nils Hitze. „Allerdings“, ergänzte er, „wollen wir keinesfalls eine Bundesanstalt werden, mit unserem Batman-Image können wir gut leben.“
Weltweit für die Zukunft
Die Vernetzung weltweit ausdehnen, Face Shields für Entwicklungsländer produzieren, die Zusammenarbeit mit kleinen und mittelständischen Unternehmen und der Open-Source-Bewegung intensivieren sowie die Jugendarbeit stärken – das nannten die Vertreter als nächste Aktivitäten. Und sollte es eine zweite Corona-Welle geben, wären die Maker wieder zur Stelle. Das Panel gibt es zum Nachschauen unter: www.makerfaire.com
Bei der Netzpremiere der Maker Faire waren viele deutsche Maker dabei. „Wir haben uns sehr gefreut, dass einige Aussteller, die wir sonst in Berlin oder Hannover auf unseren Maker Faires getroffen hätten, sich spontan bereit erklärt haben, an der ersten virtuellen Maker Faire mitzuwirken“, sagt Kristina Fischer, Projektleiterin Maker Faires. Tasso Mulzer und Kollegen vom Vinn:Lab zeigten im Basic Blender Workshop einfache 3D-Animationen mit der kostenlosen Blender-Software. Vinn:Lab ist ein Makerspace der Technischen Hochschule Wildau/Brandenburg https://makerfaire.com/maker/entry/71691/
Maker Projekte für jedermann & Gänsehaut
Mario Lukas und René Bohne von der RWTH Aachen demonstrierten den FabScanPi, einen 3D-Scanner für jedermann, der als kostengünstiger Open-Source-Bausatz verfügbar ist https://makerfaire.com/maker/entry/71462/ . Marita Drees von der Zeitungsspinnerei aus dem Münsterland stellte in ihrem Workshop vor, wie man mit Zeitungsgarn spinnen, häkeln und basteln kann, um tolle Upcycling-Produkte herzustellen https://makerfaire.com/maker/entry/71682/ . Halis Uzun von Matrix Piano präsentierte ein Mini Tutorial für Musikanfänger- und Fortgeschrittene zum Thema „Musizieren mit der PC-Tastatur.“ https://makerfaire.com/maker/entry/72303/ . Kitty Yeung klärte in einem Vortrag die Community über Quantencomputer mithilfe eines Comic-Strips auf und gab eine Einführung, wie man lernt, einen Quantencomputer zu programmieren. https://makerfaire.com/maker/entry/72415/ . Jochen Enderlein von Horatius Steam stellte seine mystischen Erfindungen vor: Computer, Geräte und Gadgets im viktorianischen Design https://makerfaire.com/maker/entry/71856/ . City2Science erklärte, wie man den Maker Spirit in lokale Innovationsprozesse einfließen lassen kann. https://makerfaire.com/maker/entry/72066/
Interesse an der Maker-Bewegung?
Wer sich für die Maker-Bewegung interessiert, kann sich auf der Webseite www.maker-faire.de auf dem Laufenden halten. Ein monatlicher Newsletter informiert über aktuelle Themen, neue Termine und allgemeine DIY-Nachrichten. Immer frischen Maker Spirit gibts natürlich auch auf Facebook, Instagram und Twitter.
GF